VON SINEM S.
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21.05.2012 09:46
Was kostet der Atomausstieg?
Wie steht es nun mit dem Atomausstieg in Deutschland? Bis 2022 sollen die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, doch Rückbau und Endlagerung könnten erhebliche Kosten verursachen, was aktuell für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Verbraucher treibt die Sorge um, die großen Stromanbieter könnten die Kosten für den Ausstieg letzten Endes auf sie umwälzen. Aber auch der Steuerzahler muss mit anpacken, denn auch der Staat steht in der Pflicht, einen Teil der Kosten zu tragen.
Nach Ansicht von Experten könnte der Ausstieg bis zu 44 Milliarden Euro Kosten. Im Falle der Pleite eines Energiekonzerns sollte laut Greenpeace ein öffentlich-rechtlicher Fonds einspringen, um die Kosten nicht auf die Steuerzahler abzuwälzen. Eine Studie, die von der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Auftrag gegeben wurde, hatte zum Ergebnis, dass die bisher bei Eon, RWE, Vattenfall und EnBW angehäuften Rücklagen – ungefähr 30 Milliarden Euro - nicht insolvenzsicher seien. Die Konzerne wiesen dies zurück und betonten, sie würden bei Rückbau und Endlagerung ihren Verpflichtungen nachkommen. „Die Bundesregierung muss die Steuerzahler vor einem finanziellen Desaster schützen und die Kostenübernahme der Konzerne gesetzlich regeln“, erklärte Thomas Breuer, Leiter des Klima- und Energiebereichs von Greenpeace, bei der Vorstellung der Studie. Es wäre möglich, dass sich die die Energiekonzerne Greenpeace zufolge bei den Kosten aus der Verantwortung stehlen. Den Steuerzahlern stehe somit ein finanzielles Desaster bevor, wenn sich zum Beispiel ein Energiekonzern von seiner Atomsparte trenne, sagte der Energieexperte Thomas Breuer.
Master of Disaster
der Katastrophen-Manager, ein zukunftsfähiger Studiengang
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Atomkraftgegner warnen vor weiteren Folgekosten: Die Kosten für die Endlagerung seien unkalkulierbar. Es wäre gar nicht möglich, 1000 Jahre Endlagerung zu kalkulieren. Günstiger Atomstrom sei daher ein Widerspruch in sich. Die Gegner fordern somit eine sofortige Abschaltung der Atomkraftwerke. Zudem dauert es sehr lange, bis die Stilllegung eines Atomkraftwerkes Realität wird. Mit dem Rückbau des Atomkraftwerkes Würgassen nahe dem Stadtteil
Würgassen in der Nordrhein-westfälischen Stadt Beverungen zum Beispiel wurde 1995 begonnen, die Stillegung soll 2014 ihren Abschluss finden. Der Atommüll, für den bisher noch kein Endlager gefunden wurde, wird in Zwischenlagern aufbewahrt.
Auch der Umstieg auf erneuerbare Energien erfolgt nicht ohne Kosten. Die von der Bundesregierung geplante Energiewende wird auch Steuerzahler und Betriebe belasten.
Berechnungen zufolge seien dies pro Jahr 3 Milliarden Euro pro Jahr. Eine sichere Zukunft ohne Atomstrom ist ohne diese Konsequenzen wohl nicht mehr möglich, ob dies vor einigen Jahren abzusehen war, ist fraglich. Dennoch gibt es nach Tschernobyl und Fukushima wahrscheinlich keine andere Option, möchte man derartige Katastrophen in Zukunft vermeiden.
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