VON SINEM S.
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15.06.2012 12:24
Jung, ledig, arbeitslos
Arbeitslosigkeit, ein Begriff, den man bis vor kurzem noch eher mit fehlender Bildung oder hohem Alter in Verbindung brachte. Doch die Realität sieht momentan anders aus, und zwar mitten in Europa. Junge Menschen voller Tatendrang, bestens ausgebildet, resignieren. Fast ein Viertel der jungen Menschen in Europa ist arbeitslos. Ohne Aussicht auf einen Job, voller Wut und Enttäuschung ob dieser Ungerechtigkeit.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist gestiegen, besonders in krisengeschüttelten Ländern wie Spanien oder Griechenland. Fast die Hälfte der Jugendlichen ist ohne Erwerbseinkommen, in den USA, Italien und Großbritannien sieht es auch nicht besser aus. Deutschland liegt mit 7,9 % der 15- bis 24-Jährigen noch weit unten. Strukturelle Probleme sind oftmals fehlende Bildungshintergründe und mangelnde politische Intervention. Jedoch finden auch immer mehr gut ausgebildete junge Erwachsenen keinen Job. Die Quote ist zwar unter niedrig Ausgebildeten höher, aber auch Akademiker tun sich immer schwerer. Viele greifen auf Anstellungen zurück, für die sie eigentlich überqualifiziert wären, aus Angst in den Strudel aus Arbeitslosigkeit und dem damit verbundenen drohenden sozialen Abstieg zu geraten. In Spanien und Griechenland sind es Architekten und Juristen, die man kellnernd in Kneipen antrifft. Mängel im Bildungssystem und strukturellen Arbeitsmarktprobleme in Spanien gab es auch schon lange vor der Krise, damals lag die Rate der Schulabbrecher und die Arbeitslosenquote weit über dem Durchschnitt. Geändert hat sich gar nichts, im Gegenteil: durch die Krise ist eine regelrechte Flucht ins Ausland losgetreten worden.
Video-Interview
Jens Wittenberger vom Jobcafe über Jobvermittlung für Studenten und Akademiker
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Doch auch das Bildungssystem in Deutschland muss reformiert werden, junge Leute sollten die Schule auf jeden Fall mit einem Abschluss verlassen, auch hierzulande ist die hierarchische Trennung der Schulabschlüsse vollkommen überholt. Ein qualifizierender Hauptschulabschluss zählt fast gar nichts mehr, Ausbildungsberufe, die früher mit diesem Abschluss beworben wurden, fordern heutzutage mindestens die mittlere Reife. Für Jugendliche, die nach der Grundschule auf die Hauptschule geschickt wurden, und denen es schwer fällt, die Leiter nach „oben“ zu erklimmen, ein schwacher Trost. Abgestellt und vergessen bewerben sich viele von ihnen auf etliche Ausbildungsstellen und erhalten nur Absagen. Da ist es klar, dass die Motivation fehlt, sich noch mehr Bildung, und damit verbunden, noch mehr Berufschancen anzueignen. Der Einstieg in Hartz4 beginnt bereits hier. In anderen Ländern wie Spanien, hilft derzeit nur noch eins: auswandern.
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Wir mögen dich nicht – Kinder mit Behinderungen
Menschen mit Behinderungen haben es oft nicht leicht. Gerade Kinder leiden oft unter ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Die UNICEF veröffentlichte im Mai 2013 einen Bericht, der die Situation behinderter Kinder in Schwellen- und Dritte-Welt-Ländern offenlegt. Das Ergebnis ist alarmierend. Noch heute werden Kinder mit Behinderungen in vielen Ländern nicht nur isoliert, sondern oft von der eignen Familie versteckt oder in Kinderheime gegeben. Besonders erschreckend: Laut dem UNICEF-Bericht verfügen in Entwicklungsländern nur etwa
15 Prozent der Menschen über die nötigen Hilfsmittel. Wie unterscheidet sich die Situation von Kindern in verschiedenen Ländern? Kann ihnen geholfen werden?
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Von Kindern für Kinder
Billige, hippe Klamotten von H&M, Ballerinas von Buffalo London und Elektronikprodukte, deren Herstellung Arbeiter in den Suizid treibt... Das Wissen um billig hergestellte Waren ist allgegenwärtig, wird aber beim gemütlichen Nachmittagsbummel in der Stadt nur allzu gern verdrängt. Fakt ist: Als Student kann man sich in der Tat nicht viel leisten, doch das Bewusstsein, woher die Produkte eigentlich kommen, die wir tagtäglich ohne Bedenken konsumieren, ist meist Nebensache.
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Arme sterben früher
Arme Menschen haben eine niedrigere Lebenserwartung als wohlhabende. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
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Aus der Hölle in die Hölle: Asylsuchende in der EU
Aus der Heimat vertrieben, im Ausland nicht willkommen. Flüchtlinge aus Krisenregionen wie Tunesien oder Libyen haben es auch in der EU nicht leicht. Zumal die Bedingungen, unter denen Asylsuchende in der EU aufgenommen werden, international massiv variieren. Dabei ringt die EU schon seit 20 Jahren um ein Gemeinsames Europäisches Asylsystem (GEAS). Aber ändert das tatsächlich etwas?
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Artabana – Die Zukunft des Gesundheitswesens?
Gesetzliche Krankenkassen stehen nicht selten in der Kritik, ihren Versicherten im Zweifelsfall das Geld für nötige Behandlungen zu versagen, sich quasi so gut es geht vor den Zahlungen zu drücken. Alternative Therapien und Behandlungsmethoden werden oft überhaupt nicht von den Krankenkassen abgedeckt. Als Gegenmodell zu den staatlichen Kassen hat sich in Deutschland die Organisation Artabana zusammengeschlossen, lokale Gruppen von Menschen, die im Schadensfall füreinander einstehen, mit eigenem Geld haften und sogar Therapiefreiheit gewähren. Wie sinnvoll ist eine solche Solidargemeinschaft? UNI.de hat sich umgehört.
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Elysium. Visionäre Regisseure - sozialkritische Parabeln im Zukunfts-Kino
Drehbuchautoren und Regisseure haben es nicht leicht: Zum einem haben sie Visionen, zum anderen braucht man aber auch Geldgeber, um diese zu finanzieren und filmisch umzusetzen. Oft entsteht ein Interessenskonflikt von Kreativen und Produzenten. Trotzdem finden auch immer mehr sozial-kritische Themen Einzug in die Riege der Blockbuster. "Elysium", ein Science Fiction Streifen, der gerade aktuell in den Kinos zu sehen ist, ist einer davon.
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Ist Intelligenz vererbbar?
Die Frage nach der Vererbbarkeit von Intelligenz wird seit Langem heftig diskutiert. Wie viel tragen die Gene zum IQ einer Person bei und wieviel wird durch das soziale Umfeld geprägt. Mit seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" hat Thilo Sarrazin 2010 wieder Öl ins Feuer der Debatte gegossen. Doch was hat es wirklich mit der Vererbung von Intelligenz auf sich? Und welche Rolle spielt das Umfeld und die Gene? Noch gibt es keine endgültig bewiesene These dazu - doch einige Aspekte zum Einfluss von Genen und dem Umfeld wurden inzwischen wissenschaftlich erforscht und gelten als gesichert.
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WikiLeaks – Die Enthüller
„In doubt we publish – We open governments.“ So lautet die Handlungsmaxime von WikiLeaks. Dabei handelt es sich um eine Enthüllungsplattform, die Dokumente, die eigentlich unter Geheimhaltung stehen, anonym veröffentlichen.
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Gekommen, um zu gehen? Die Flüchtlinge vom Oranienplatz
„,Warum sind Sie aus Ihrem Land geflohen?‘ Das ist die unfruchtbare Frage der Engstirnigen. Warum flieht man aus seinem Land? Die Sehnsucht nach seiner Erde reicht einem bis an die Knochen, die Schönheit der Sprache – warum flieht man sie? ...“ (Cengiz Dogu, türkischer Lyriker aus Dachau)
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Sicherheit im Verkehr
Auf einer Kreuzung im Stadtteil Eppendorf, in Hamburg, erlitt ein Mann einen epileptischen Anfall und
raste in eine Gruppe von Fußgängern – vier Menschen kamen dabei ums Leben. Der Mann wusste, dass er Epileptiker ist, und doch setzte er sich wieder hinter das Steuer. Stimmen, die einen verpflichtenden Gesundheitstest für Autofahrer fordern, werden wieder lauter. Berechtigt?
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